4. September 2016

Urlaub in Hamburg - Teil 1

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Urlaub in Hamburg

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe Ihr habt mich nicht allzu sehr vermisst?! Oder doch?  Auf jeden Fall war ich die letzten Wochen nicht wirklich in der Lage einen Blog-Beitrag zu schreiben. Was war/ist passiert? Macht Euch keine Sorge – nichts wirklich Großes. Nur unser Jahresurlaub hat mal wieder meine volle Aufmerksamkeit gebraucht. Das hört sich fast so an, als ob es eine arge Belastung für mich gewesen wäre. Was es natürlich überhaupt nicht war, sondern ganz im Gegenteil – die reinste Erholung. Und das ohne Sonne, Strand und Meer.

Ihr denkt Euch jetzt sicherlich das geht doch gar nicht ? Doch, das geht und wie!! Einmal im Jahr fahren wir in meine Heimat und verbringen dort ein paar Tage in der “schönsten Stadt der Welt”. Besser bekannt unter dem Namen Hamburg. Nichts gegen meine aktuelle “Wahlheimat” Ansbach (Franken) – dennoch bleibt Hamburg eben immer die Stadt in der ich aufgewachsen bin und der Ort wo ich mich wirklich zu 100% wohlfühle. Ich denke einige von Euch können mich da durchaus verstehen – gerade die, die nicht mehr dort wohnen wo sie groß geworden sind. Jeder hat eben irgendwo seine Wurzeln und/oder seinen Bezugspunkt.

Ich werde Euch nun aber wirklich nicht mehr mit meinem “Heimweh” nerven und Euch über unsere Woche “Urlaub in Hamburg” berichten. Viel Spaß.

Die Anreise

Freitag und Samstag waren wir noch auf dem Schlosshof-Festival in Höchstadt an der Aisch. Daher war es also kein Wunder, dass wir am Sonntag früh extrem schwer aus dem Bett gekommen sind. Wer hatte nur die verrückte Idee um 6.00 Uhr aufzustehen und dann um 8.00 Uhr zu fahren. Öhm, ich  glaub das war ich. Manchmal bin ich auch wirklich naiv. Wir waren schließlich auch erst um kurz nach Zwölf wieder zu Hause. Wem wundert es dann, dass wir unsere Abfahrt etwa eine Stunden nach hinten geschoben haben.

Also gesagt getan. Die Kinder waren ja bereits zwei Tage früher mit der Bahn hochgefahren, weil sie sich noch ein paar Dinge (z.B. Tierpark Hagenbeck) gemeinsam mit dem Opa anschauen wollten. Und so mussten sie sich die nervige Fahrt über die Autobahn nicht an tun. Ich glaube die beste Freundin der Großen hätte auch gern drauf verzichtet, aber da sie ja mit wollte hatte sie keine andere Wahl. Schließlich ist Sommer und Sommer heißt in Deutschland Baustellen in Hülle und Fülle auf der Autobahn.

Gott sei Dank war Sonntag und so hatten wir wenigstens kaum LKWs auf der Straße. Nervig war es dennoch. Und so haben wir dann statt 4,5 Stunden für unsere erste Etappe fast 6,5 Stunden Fahrzeit gebraucht. So ein Stau im Sommer macht schon Spaß. Auf jeden Fall waren wir um circa drei Uhr in Winsen an der Aller für Heute am Ziel. Gute Freunde die aus Franken dort hin gezogen sind erwarteten uns schon.

Ein paar Minuten nach uns trafen dann auch unser Kinder, dank dem Opa-Taxi, aus Hamburg ein. Schön war es dort. Auch wenn wir anfänglich etwas bedenken hatten, bei den ganzen Warnschildern vor Panzern und anderen Militärfahrzeugen. Ein Glück war davon nichts zu sehen uns zu hören und so genossen wir das Wiedersehen sichtlich. Doch wie so oft, vergeht die Zeit dann viel zu schnell und der Tag war dann auch schon vorbei.

Tag 1 von unserem Urlaub in Hamburg

Montag früh stiegen wir wieder ins Auto und fuhren die restlichen Kilometer in Richtung Heimat. Hamburg wir kommen! Da wir erst am Nachmittag die Schlüssel für die Ferienwohnung bekommen sollten, beschlossen wir einen kleinen Abstecher in das Elbe-Einkaufzentrum zu machen.  Ein Auto voller Mädels, was liegt da näher als mal eben shoppen zu gehen. Außerdem habe ich viele Jahre direkt neben diesem Einkaufzentrum gewohnt und hab halt immer noch die Hoffnung das ein oder andere bekannte Gesicht zu treffen.

Was aber wohl mit den Jahren immer unwahrscheinlicher wird. Was ich total schade finde und zeigt, dass ich dort nur noch eine Fremde unter Fremden bin. Als Trostpflaster gab es dann eben für alle bei Immergrün einen der besten uns bekannten Smoothies. Einfach lecker.  Dazu schön wieder zu Hause zu sein. Was auch noch extrem positiv war – niemand und damit meine ich wirklich niemand, nahm Notiz von mir. D.h. es gab keinen der mich begaffte oder sich wunderte.

Auch im Kiko – Ein Laden für Kosmetik – nahm man mich als Frau wahr. Na ja, vielleicht auch weil wir zu fünft uns mit einem Jahresvorrat an Nagellack, Make-Up und mehr eingedeckt hatten. Aber wer kann schon bitte einem tollen Nagellack für einen Euro widerstehen. Also hatten wir am Ende fünfzehn Stück im Einkaufskorb. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉

Mitten beim Bummeln bekam ich dann die Nachricht, das wir jetzt schon in die Wohnung können und so machten wir uns direkt auf den Weg nach Ottensen. Ihr kennt Ottensen nicht ? Ottensen, auch bekannt als Mottenburg, ist ein “kleiner” aber auch sehr bunter und lebhafter Stadtteil von Hamburg und grenzt westlich vom Bahnhof Altona an. Die Wohnung lag idyllisch in einer kleinen versteckten Straße und ebenso schön war sie auch eingerichtet.

Alles im allen eine tolle Unterkunft für uns drei. Ja nur für uns drei, da die beiden Großen die Stadt auf eigen Faust unsicher machen wollten. Hatten sie sich kurzer Hand bei einer Freundin von mir einquartiert.  Ich kann ihr dafür nur wieder und wieder danke sagen. Das war total lieb von Dir und alles andere als selbstverständlich. Doch bevor wir die beiden Großen zu ihr gebracht hatten wollten wir noch kurz ein wenig durch den Stadtteil bummeln. Hauptziel sollte der Bonscheladen (handgemachte Bonbons) sein. Tja, nur hatte das Geschäft Montags Ruhetag und so nutzen wir die Zeit viel mehr um uns ein wenig umzuschauen.

Nichts ist schöner als die Eindrücke der Stadt und das Lebensgefühl der Menschen dort auf sich wirken zu lassen. An jeder Ecke standen Bänke, Tische und zu Sitzgelegenheiten umfunktionierte Getränkekiste auf den die Leute es sich bequem machten und sich unterhielten. Hier bemerkte ich zum ersten Mal, dass man mich auch in Hamburg musterte. Begaffte, wenn man es so nennen mag. Viel später erkannte ich erst was los war. Es waren ausschließlich Männer die mir hinter her starrten. Wenn ich mit anderen Frauen Blickkontakt hatte gab es meist ein kurzes lächeln oder ein zustimmendes nicken. Also konnte mein Passing doch nicht so schlecht sein wie ich es mir immer eingeredet habe.

Gedanklich erleichtert machten wir uns auf dem Rückweg zum Auto und spielten dabei fleißig Pokémon Go. Hamburg bietet sich dafür einfach an. An jeder Ecke war irgendein Portal oder etwas zu fangen und wir waren sichtlich nicht allein. Ein kurzweiliger Spaß eben, wenn man eh schon durch die Stadt läuft kann man eben auch noch etwas spielen. Lustig wurde es allerdings, als wir bemerkt haben, das wir aus der Ferienwohnung heraus ein Pokéstop erreichen konnten. Alle paar Minuten einmal vom Küchenstuhl das Portal prüfen. Keine Sorge, das war nur ein kurzer Zeitvertreib. Meistens waren wir eh nicht da.

Auf jeden Fall – wo war ich? Ach ja – wir liefen zum Auto und ich fuhr kurz zum Tanken. Beim bezahlen begrüßte mich der Kassierer mit “Moin, was kann ich für Dich tun?” – Wow! Ich weiß nicht wie ich es Euch sagen soll. Aber genau solche Begrüßungen vermisse ich hier unten im Süden einfach. Okay, es muss nicht Moin sein, aber ein “Du” ist mir tausend mal lieber als ein “Ihnen” oder  “Sie”. Mich überkam ein Gefühl von Heimat. Du bist wieder Daheim. Und sorry, ich unterdrücke gerade mal wieder ein paar Tränen. Es war einfach toll und so machte es mir nichts mehr aus, einmal quer durch die Stadt zu fahren, um die Großen zu ihrer Unterkunft zu fahren.

Am Abend gingen wir dann noch auf dem Wunsch meiner Tochter in ihr Lieblingsrestaurant “Schweinske” – schließlich hatte sie es sich so sehr gewünscht, nachdem wir letztes Jahr nicht dort waren. Außerdem bekam ich so mein “vegetarisches” Bauernfrühstück. Ich liebe es. Okay, ich mag generell Bratkartoffeln sehr. Satt und völlig geschafft sanken wir danach in der Wohnung ins Bett. Was ich träumte wird mein Geheimnis bleiben, nur so viel – dass mich die Gedanken daran auch noch heute fröhlich stimmen.
Demnächst geht es dann weiter mit den zweiten Teil von unserem Urlaub in Hamburg.

Liebe Grüße
Blackwitch

Stichworte: Hamburg Heimat Städteurlaub Urlaub Waterkant

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.