“Woke” ist ein Begriff, der aus dem afroamerikanischen Englisch der 1930er Jahre stammt und in den USA entstanden ist. Er wurde ursprünglich verwendet, um ein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere bezogen auf Rassismus und Diskriminierung, zu beschreiben. Menschen, die als “woke” bezeichnet wurden, galten als aufgeklärt und sensibilisiert für die Probleme marginalisierter Gruppen.
In den letzten Jahren hat sich der Begriff jedoch zu einem politischen Schlagwort entwickelt, das oft kritisch oder abwertend verwendet wird. Insbesondere in Online-Diskussionen und politischen Debatten wird “woke” häufig verwendet, um sich gegen progressive oder sozial gerechte Positionen zu positionieren. Rechte Akteure und Trolle verwenden den Begriff, um soziale Bewegungen und Aktivist:innen zu diffamieren, die sich für die Rechte von Minderheiten einsetzen oder progressive Politik befürworten.
Es ist wichtig anzumerken, dass der Begriff “woke” nicht von denjenigen selbst verwendet wird, die für soziale Gerechtigkeit kämpfen. Stattdessen wird er oft von Gegner:innen dieser Bewegungen verwendet, um progressive Ideen und Aktivist:innen zu diskreditieren. Durch seine Verwendung als Kampfbegriff hat “woke” seine ursprüngliche Bedeutung verloren und wird oft als leere Worthülse benutzt, um politische Diskussionen zu delegitimieren oder zu verzerren. Dennoch ist es wichtig, sich nicht von solchen Kampfbegriffen entmutigen zu lassen und weiterhin für wichtige soziale und politische Anliegen einzutreten.