Am Montag war es endlich soweit! Mit Aufregung bin ich in die Endokrinologie nach Erlangen gefahren um die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung zu bekommen. Vor allem, ob einer Hormontherapie bei mir überhaupt möglich ist. Innerlich freute ich mich schon so, dass es bald los gehen sollte. Pünktlich zu meinem vierzigsten Geburtstag der nächste Woche ist. Doch irgendwie war an dem Tag der Wurm drin.
Schon am Empfang war es merkwürdig. Auf Grund das ich beim Erstgespräch signalisiert habe, dass ich der Studie der Uni-Erlangen nicht negativ gegenüber stehe ist ihnen aufgefallen, dass Montag Nachmittag das Labor gar nicht mehr auf hat und sie daher mich wieder nach Hause schicken wollten und ich am nächsten Tag in der früh wieder kommen sollte. Kein Wunder das ich verärgert war. Die Fahrt nach Erlangen bedeutet für mich als Selbstständige jedes Mal einen halben Tag Verdienstausfall. Außerdem hätte ein Anruf genügt um den Termin zu verschieben, statt mich die komplette Strecke fahren zu lassen.
Angesäuert sagte ich dann der Schwester, dass ich noch gar nicht der Studie zugestimmt habe und wenn das so läuft auch gar nicht gewillt bin dran teilzunehmen. Ich glaub dass hat für einigen Wirbel gesorgt. Besonders wäre ich nicht gegangen ohne zumindest den Arzt gesprochen zu haben. Also habe ich mich etwas angefressen in den Wartebereich gesetzt und gewartet, dass ich dran komme.
Es dauert nicht allzu lange und ich wurde aufgerufen. Der Arzt war sehr freundlich – ganz anders, als beim ersten Mal – und klärte mich nochmal über die Studie auf – wobei ich wieder zu verstehen gab, dass ich nichts gegen die Studie habe. Er blätterte danach dann durch seine Unterlagen und sagte mir, dass was ich zu gern hören wollte – Dem Beginn der Hormontherapie steht nichts im Wege – Alle Werte wären in Ordnung. Nur ein paar Entzündungswerte wären erhöht, was für eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse sprechen würde. Da diese aber noch so niedrig sind, bräuchte man noch nichts unternehmen.
Eigentlich hätte ich mich jetzt freuen können. Betonung liegt auf eigentlich. Denn nun erklärte mir, dass Unterlagen fehlen würden. Der urologische Befund und das Indikationsschreiben der Psychotherapeutin haben dank des Poststreiks den Weg nach Erlangen nicht gefunden. Ich wollte es natürlich nicht drauf belassen und versuchte verzweifelt die Therapeutin telefonisch zu erreichen, damit sie den benötigten Bericht noch nach Erlangen faxen kann und ich dann vielleicht doch noch an diesem Tag mit einem Rezept die Klinik hätte verlassen können.
Doch wieder nichts – Unsere Praxis ist bis zum 03.07. auf Grund von Betriebsurlaub geschlossen. Was war ich enttäuscht. Ich hab ja mit allem gerechnet. Eine Absage aus gesundheitlichen Gründen – wäre eine Sache – aber wegen fehlenden Unterlagen durch den Poststreik. Hilfe … Ich hab mir dann einen Termin für den 10.07. geben lassen und bin geknickt den Heimweg angetreten. Zumindest weiß ich aber dass es nur verzögert ist und ich den Weg weiter gehen kann.
Nun heißt es erst Mal alle fehlenden Unterlagen zu besorgen und diese dann diesmal persönlich dort hinbringen, denn ich glaube nicht dass der Streik bei der Post so schnell beigelegt wird.
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